Mauersegler sind ganz aussergewöhnliche Vögel welche praktisch ihr ganzes Leben ununterbrochen in der Luft verbringen. Spyren, wie sie auch genannt werden, sind aber auch ein Wahrzeichen von Rheinfelden, obwohl sie nur eine kurze Zeit des Jahres bei uns verbringen. In der letzten Woche April treffen sie ein und vor dem 1. August sind sie schon wieder weg. In diesen drei Monaten wird das ganze Brutgeschäft erledigt. Unsere Altstadt ist ein Eldorado dafür. Hier gibt es sehr viele Nistgelegenheiten, wie man im folgenden Stadtplan-Ausschnitt sehen kann. Jeder rote Punkt markiert eine Gruppe von Nistkästen.
Das Aargauische Elektrizitätswerk AEW hat freundlicherweise Hand dazu geboten, ein Trafohäuschen teilweise umzunutzen. An der Ecke Roberstenstrasse-Flossländeweg konnten Anfang April 2019 drei neue Doppel-Spyrenkästen montiert werden. Hoffentlich werden sie bald von den ersten Spyren entdeckt und auch genutzt!
Schon seit Urzeiten genutzt werden die Kästen im Fuchsloch. Bei gleicher Gelegenheit wurden nun sieben dieser zum Teil über 30-jährigen, zerfallenden Behausungen durch neue ersetzt. Die schönen neuen Spyren-Häuser wurden von der Schreinerei Hofstetter - auf Wunsch der künftigen Bewohner - mit einem speziellen Absatz gegen das Wegkollern der Eier versehen, der sonst von den Spyren jeweils selber erstellt werden muss.
Bilder: Ruedi Gass
Nistkastenkontrolle bei den Spyren an der Martinskirche.
Nicht nur bei der Martinskirche, sondern praktisch überall hängen die Nistkästen sehr hoch oben unter den Dächern.
Ohne Feuerwehr Rheinfelden wäre das Kontrollieren und Reinigen der Nistkästen nicht möglich. Für diese zuverlässige Unterstützung gehört der Feuerwehr Rheinfelden unser ganz grosser Dank!
So sieht man sie ausschliesslich während der Brutzeit - sonst immer nur in der Luft.
Spyren bei ihren seltenen Bodenkontakten -
beim Brüten.
Bilder : Rudi Gass, Jeannine Pauli
Generationen von Spyren-Begeisterten haben die Mauersegler in Rheinfelden beobachtet.
Sie haben ihr Verhalten rapportiert, Nistkästen aufgehängt und gepflegt und verunglückte Junge betreut. Und diese Betreuung geht auch heute unvermindert weiter.
Vor kurzem hat Manuel Märki die Koordination der verschiedenen Aktivitäten von Jeannine Pauli übernommen, welche sie ihrerseits von Ruedi Gass übernommen hat, der seinerzeit Jean Riedi als Spyrenverantworlichen des NVR abgelöst hatte.
Ganz besonders intensiv hat sich in den sechziger- bis neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts Gustav Käser (1917- 1994) mit den Spyren befasst und akribisch Buch geführt (wie man aus den nachfolgenden Bildern erahnen kann), Daten zusammengetragen und Berichte geschrieben. Er pflegte dabei auch Kontakte zur Vogelwarte Sempach sowie dem Baselbieter Primarlehrer Emil Weitnauer (1905-1989), der sehr viel zum Wissen über die Spyren beigetragen hat.
Tipp: Durchhalten! Die Sendung beginnt etwas eigenartig, wird dann aber sehr interessant.